Dieses Mal haben wir wieder festgestellt, dass die Oldtimer unter den Geräten die vorderen Plätze im Reparaturwettstreit belegen. Old but gold. Am Beispiel eines Graetz Röhrenradios konnte man sehen, wie früher die Hersteller die Reparatur durch cleveres Design und Mitlieferung von Ersatzteilen gefördert haben. Das Radio war einfach zu demontieren und enthielt neben einem Schaltplan sogar Ersatzsicherungen, die an der Seitenwand befestigt waren.
Neue Geräte können ganz im Sinne der Wegwerf-Mentalität oftmals ohne Zerstörung nicht einmal mehr geöffnet werden. Häufig sind keine Schrauben sichtbar, da hinter verklebten Blenden versteckt, sie sind unzugänglich angebracht oder durch Rastmechanik ersetzt. Wenn Schrauben zu sehen sind, haben diese oft Spezialköpfe, die nicht mit handelsüblichen Schraubendrehern geöffnet werden können.
Das Team des Repair Cafés hat allerdings inzwischen nachgerüstet und Spezialwerkzeug angeschafft, um alle reparaturwilligen Besucher zu unterstützen.
Genau aus diesem Grund beteiligen wir uns auch an der Initiative Runder Tisch Reparatur. Diese Initiative sammelt Unterschriften, um die Politik aufzufordern, reparaturfreundliches Design gesetzlich zu verankern.
Hier die konkreten Forderungen:
- Zugang zu (erschwinglichen) Ersatzteilen
- Zugang zu Ersatzteilen aus Altgeräten
- Deutschland braucht einen reduzierten Mehrwertsteuersatz für Reparaturdienstleistungen und Gebrauchtwaren
- Reparaturfreundliches Produktdesign
- VerbraucherInnen aufklären
- Bereitstellung von technischen Daten und Diagnosesoftware
- Reparatur-Autorisierung für mehr Fachbetriebe auch während der Garantiezeit
Mehr Informationen und unterstützen unter http://runder-tisch-reparatur.de/unterstuetzen/

Das schönste Geburtstagsgeschenk waren die zahlreichen Besucher des Repair Cafés, die mit über 50 Geräten erschienen.
Die Altersspanne reichte von 3 bis 87 Jahren: vom ferngesteuerten Modellauto bis zum 50 Jahre alten Transistor-Kofferradio konnte fast alles erfolgreich wieder instand gesetzt werden.
Der jüngste Gast stellte die alles entscheidende Frage: „Macht der das wieder heile?“
Dem Autobesitzer konnte geholfen werden, das Auto fuhr wieder wie erhofft.
Aber auch modernste Technik wird immer häufiger vorgestellt: LCD-Bildschirme, zwei Drohnen und ein Quadrokopter stellten die Reparaturhelfer vor anspruchsvolle Aufgaben.
„Klassiker“ wie Staubsauger, Bügeleisen und Lampen sind gern gesehene Reparaturgegenstände, da sie meistens reparaturfreundlich sind. Eine Erkenntnis, die manch Besucher für den nächsten Kauf von technischen Geräten mitgenommen hat. Beim Neukauf sollte nämlich darauf geachtet werden, dass sich Geräte auch ohne Spezialwerkzeug öffnen lassen. Auch sollten Verschleißteile wie z.B. Akkus entnehmbar sein, um die Lebensdauer der Geräte zu erhöhen.
Dank des Stadtwerkesponsorings „Wofür schlägt dein Herz“ konnte mit der neuen Kücheneinrichtung wieder ein vielfältiges und leckeres Essen aus geretteten Lebensmitteln gekocht werden. Als Dessert gab es einen Geburtstagskuchen und ein Glas Sekt.
Das letzte Repair Café am 16.09.2017 fand bei schönem Wetter wieder im Labor e.V. in der Alleestraße statt.
Dieser Tag wurde erheitert durch die improvisierte Küche im Freien. Da die Küche im Labor noch aufgrund von Renovierung geschlossen war, wurde das Abendbrot für die Helfer und Reparateure spontan nach draußen verlegt.
Ansonsten lief alles trotzdem wie immer im sympathischen Durcheinander. Unter etwas weniger Andrang als üblich wurden 37 Reparaturen gestartet.
Unser alter Bekannter, der kleine Spielzeugroboter war wieder dabei. Dieser besuchte uns nun schon zum dritten Mal. Leider konnten wir den Fehler am Motor immer noch nicht finden. Doch es zeigt wie viel Liebe und Ausdauer man noch aufbringen kann um seine wertvollen Geräte zu retten. Genau dafür öffnen wir immer wieder unser Repair Café in Mitte.
Wir freuen uns schon aufs nächste Mal in der Alsenstraße, wenn wir unseren vierten Geburtstag feiern!

Entspanntes reparieren im Labor
Trotz des sonnigen Wetters kamen immerhin 34 Besucher, um unter Anleitung Reparaturen durchzuführen und ihre lieb gewonnenen Stücke zu retten.
Es wurden nicht nur Haushaltsgeräte vorgestellt, sondern auch ein Elektrofahrrad, ein Rucksack, ein 60 Jahre altes Röhrenradio, Notebooks, Lampen und sogar eine Bass-Ukulele samt Verstärker.
Die Erfolgsquote lag wieder bei circa 70 Prozent.
Auch für die Unterhaltung der wartenden Besucher war gesorgt. Mit Zeitungen, Buntstiften, Stricknadeln und Büchern konnte man sich die Wartezeit vertreiben. So wie die kaputten Geräte, so unterschiedlich war auch die Reparaturdauer, von einer halben Stunde (Austausch eines defekten Notebooknetzteils) bis zu drei Stunden (kompakter VHS/DVD-Rekorder).
Zum Abschluss wurde gemeinsam gegessen, was die fleißigen Helfer wieder aus geretteten Lebensmitteln zubereitet hatten, unter anderem einen Salat aus saisonalen Früchten.